Donnerstag, 1. März 2018

15 Jahre KM570 .....immer der gleiche Vorsitzende...



Ein gewisser Rechtfertigungsdruck ..für das, was er hier lenkt und leitet..... ?

Dies ist zunächst unsere Frage an den 1.Vorsitzenden des 2003 mit ihm gegründeten KM570:
„Das muss ich beim Kunstverein nicht, denn Kunst ist seine originäre Aufgabe“, sagt er und die ist vielseitig auslegbar und nicht zwingend politisch, was auch gut so ist.



Das heißt nicht, dass er sich nicht dazu erklärt: Uli Hoffelder, von Beruf aus eigentlich als ehemaliger Flugingenieur in einer Regierungsmaschine eher der Technik und der Fliegerei zugewandt, hat viel Talent bewiesen, Menschen für Kunst zu interessieren. Schnell wird man mit ihm warm: Er spricht frei heraus, flachst gerne, spricht, wenn es um die Sache geht aber konzentriert und auf den Punkt ausgerichtet, immer Klartext.

Vor allem stellt er dabei „die Kunst“ nicht gleich auf ein Podest und sie dann noch künstlich überhöht. Vielleicht auch, weil er sich seit mehr als 30 Jahren mit jungen Künstlern und deren Kunst beschäftigt und seit 25 Jahren mit einer Künstlerin verheiratet ist; Kunst ist für ihn Alltag und im Kunstverein kommt ihm auch noch zu Gute, dass man nicht als  "Bildungsbürger"  hingeht, sondern als Interessierter, der in lockerer Atmosphäre immer wieder auf Neues - auf Spannendes stößt....in all den Jahren....



Locker bleiben, ohne vom Eigentlichen, der Kunst, abzulenken: Im Kunstverein Mittelrhein müssen oder können natürlich nur „kleine Brötchen“ gebacken werden. Wir haben keinen Mäzen und keinen Groß-Sponsor, alles muss solide erarbeitet werden, ehrenamtlich natürlich....und immer wieder neu.

2003, als wir in der Villa Belgrano in Boppard mit Ausstellungen anfingen, hatten wir 500 m2 mit Kunst zu bespielen; ebenso im Haus Metternich, das wir einmal pro Jahr als Künstlerhaus der Stadt Koblenz reserviert bekommen. Dagegen nimmt sich der 35 m2 KUNSTRAUM in Ko-E’stein bescheiden aus – auch, was die planbaren Finanzmittel angeht.
Aber, er steht immer zu Verfügung, er ist etwas Eigenes und damit ist „Kunst“ besser darstellbar.
UH betont nochmals, dass der Kunstverein Überproportionales mit dem zur Verfügung stehenden Geld leistet. Überdurchschnittlich war aber auch das Tempo, mit dem er das Ausstellungsprogramm für die kommenden und die vergangenen Jahre aufgestellt, bzw. gemeistert hat. Einen vergleichs-weise faulen Lenz macht sich dabei keiner im Vorstand.
Der bestünde darin,  vier Ausstellungen mit Künstlern aus dem inzwischen gut angewachsenen Pool zu bestreiten,  den bisherigen „Hauskünstlern“  aus den vergangenen 15 Jahren sozusagen. Zu langweilig, für uns und natürlich auch die Besucher und auch nicht wirklich zielgerichtet.
Stattdessen arbeitet man immer von Neuem an einem Konzept, das die einzelne Ausstellung in den Rahmen einer Ausstellungsreihe einbettet, mit einem Thema oder Motto überschrieben ist und sich im gewählten jeweiligen - regionalen- Spannungsfeld bewegt.

Eben dies tut auch das besagte Jubiläums-Motto: „Stadt-Land-Fluß“.

Was bedeutet das nun für seine Ausstellungen?
Zum einen wohl, durch die Kunst den Blick so zu verschieben, dass das vermeintlich Selbstverständliche ins Auge sticht. Zum anderen werden in jeder Ausstellung  Künstler aufeinander treffen, die - weil sie völlig unterschiedlich arbeiten - auch unterschiedliche Besucher ansprechen und ebenso unterschiedlichen Reaktionen hervorrufen sollen.  Nennen wir es einmal „Augenlust“.......

Und so fragen wir uns nach 15 Jahren Kulturverantwortung, ob es ein Glücksfall war mit diesem Leiter....?

Uli Hoffelder schweigt und lacht...

Die Mitglieder seines  KM570 haben ihn gerade für weitere 2 Jahre wiedergewählt.......

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen