Juliane Gottwald, Malerei
„ es ist sommer „
Wie
so oft sind es eigentlich
unspektakuläre Motive, die im Fokus der Ausstellungen von Juliane Gottwald
stehen. Ihre Arbeiten rücken alltägliche, zumeist vergängliche Objekte in den
Blick.
Die
aus Mayen stammende und nun in Mainz lebende Künstlerin beobachtet ihre Umwelt mit wachen Augen, wählt
Motive aus, die sie ansprechen, und tritt mit ihnen in Dialog.
Ihr
Studium begann sie in Mainz um dann nach Leipzig an die sehr renommierte HGB zu
wechseln uns als Meisterschülerin bei Prof. Gille den Abschluß zu machen.
Ab
31. August sind ihre Arbeiten im KUNSTRAUM des Kunstverein Mittelrhein in
Ehrenbreitstein , auch während der Museumsnacht, zu sehen.
Einblicke
zu den Arbeiten und der Technik
Was
ihre Malerei ausmacht, und wovon sie sich inspirieren lässt, darüber wird
Juliane Gottwald bei der Vernissage am Freitag dem Vorsitzenden Uli Hoffelder
und allen Gästen Auskunft geben.
So
spielt z.B. Pinsel als
Arbeitsinstrument für Juliane Gottwald nur bei Grundierungen eine Rolle. Das
eigentliche Bild entsteht, indem die Farbe mit Spachtel, Kelle oder Fingern
aufgetragen wird. „Die Motive stammen alle aus der Region“, so Gottwald, seien
es Astern, Zierkohl oder Tulpen. Und nicht zu vergessen der Kreppel in
verschiedenen Variationen, ein seit Jahren wiederkehrendes Motiv.
Und
auf die Frage wie sie denn auf die Idee gekommen sei., antwortet sie ...“Es war
der Blick in die Auslage einer Bäckerei, der die Initialzündung für die
Kreppelserie gab. Allerdings war der Kreppel an sich – kugelrund, ohne Ecken
und Kanten – nur der erste Schritt. „Weil ich etwas gesucht habe, das eine
Kommunikation zu mir aufbaut, habe ich ihn angebissen.“ Zufrieden mit dem
Ergebnis hat die Künstlerin mit den Jahren zu besagtem Zwecke so manche
Kostprobe des rheinhessischen Kultgebäcks genommen, das bei ihr grundsätzlich
immer mit roter Marmelade gefüllt sein muss.
So
banal das Objekt erscheint, so komplex ist dennoch der Entstehungsprozess.
Schicht für Schicht wird die Farbe auf die Leinwand aufgetragen, mit längeren
Trockenphasen. „An manchen Bildern male ich mehrere Jahre“, verriet die
Künstlerin. „Wenn die Energie verpulvert ist, stelle ich es weg.“ Unfertige
Arbeiten wandern also erst mal in die Ecke und werden irgendwann wieder
hervorgeholt. „Oft dauert es lange, bis ich zu dem Ergebnis komme: Jetzt raus
damit.“
Die
Kommunikation, der Dialog mit dem Bild sind für Gottwald essentiell. „Ich
brauche etwas, das mich anblickt“, erläuterte die Künstlerin. Das gilt für
angeknabberte Backwaren offenbar ebenso wie für Tulpen, Zierkohl oder
Asternblüten, die an den Wänden hängen.
So
kann man es immer wieder von der Künstlerin in ihren Texten nachlesen oder
selbst vernehmen...
Der Kunstverein Mittelrhein e.V. lädt zur Ausstellung
in den KUNSTRAUM nach Ko-Ehrenbreitstein ein.
Eröffnung: Freitag, 30. Aug. 2019 um 19:00 Uhr
Uli Hoffelder spricht mit der Künstlerin.
Dauer: 30. Aug. - 13. Okt. 2019
Öffnungszeiten Mi + Sa von 15 bis 18 Uhr o. n. V.
Zur Museumsnacht am 07. Sep. ist von 19 bis 01 Uhr geöffnet.
KUNSTRAUM 56077 Ko-Ehrenbreitstein, Hofstraße 268